Vielleicht hast du schon mal vom Training mit einem Markerwort oder Clicker gehört? Und hast dich dann gefragt wie das funktioniert und ob das mit deinem Hund auch anwendbar wäre?
In diesem Blog möchte ich dir das Markersignal erklären und dir Beispiele aus dem Verhaltenstraining, wie auch Alltagstraining und Hundesport zeigen.
Beginnen wir zuerst mit der Definition des Markersignal. Ein Markersignal ist ein Wort oder Geräusch ( bei Hunden mit Handicap auch ein Sichtzeichen, taktiler Reiz oder Vibration) , das punktgenau dem Hund sagt: das was du jetzt gerade machst ist richtig und super gut! Damit der Hund eine Verknüpfung machen kann muss die Bestätigung das er es richtig macht in dem Moment kommen in der er es richtig macht. Nur so kann es im Hirn zu einer Verbindung kommendie gewünschtes Verhalten manifestiert. Durch das Markersignal wird dem Hund vermittelt das es lohnenswertes Verhalten ist, weil eine Belohnung unmittelbar folgt. Die Belohnung kann je nach Hund und Training unterschiedlich ausfallen zb. Futter, Spiel, Soziale Interaktion oder ein auftrainirtes Lob aus dem hündischen Normalverhalten ....
Es gibt verschiedene Varianten für ein Markersignal. Es sollte sich von dem alltäglichen Wortschatz abheben und kurz sein, zb. Jep, Hip, Click oder ein Schnalzen mit der Zunge. Ebenso eignet sich ein klares Geräusch wie das eines Clickers. Das Markersignal ist also eine Bestätigung für deinen Hund das er genau in diesem Moment etwas richtig gemacht hat und eine Ankündigung für eine Belohnung. Eine Belohnung ist ein Verstärker von seinem Verhalten. Lohnt es sich für dein Hund dann zeigt er das Verhalten öfters. Rein wissenschaftlich gesehen funktioniert Lernen bei allen Lebewesen mit ausgeprägtem Nervensystem über Verstärker gleich. Das heist wenn wir gewünschtes Verhalten markieren und der Hund eine Belohnung dafür bekommt, zeigt er dieses Verhalten nicht nur öfters, sondern auch noch schneller und lieber.
Mit dem Markersignal schaffst du ein super tolles Kommunikationsmittel zu deinem Hund, das dir im Training schnelle erfolge ermöglicht.
Hierzu ein paar Beispiele aus meiner Arbeit mit Hunden.
Bonita und das Horror-Auto
Bonita war eine junge Hündin aus dem Auslands Tierschutz. Sie wurde von Hundefängern in einem Auto in ein Tierheim gebracht und mit einem Auto in einer langen für sie beängstigen Fahrt in die Schweiz transportiert.
Also mit einem Auto konnte sie nichts gutes verbinden und machte deshalb einen großen Bogen um geparkte Autos und weigerte sich in eines einzusteigen.
Nach dem Aufbau des Clickers und paar kleinen Übungen die mit dem Markersignal schnell gelernt waren, verknüpfte Bonita eine positive Emotion mit dem Klicker Geräusch.
Diese positive Emotion machte ich mir zum nutzen um Bonita mit den Horror-Autos zu helfen.
Innerhalb einer Trainingsstunde schaffte Bonita es zu meinem Auto und sogar in mein Auto zu gehen. Ich klickerte ihr das Auto schön :-) Sie bestimmte das Tempo, ohne Druck und alleine besiegte sie ihr Unbehagen. Ich begleitete sie mit dem Markersignal das als Zuspruch diente und sie ermutigte.
Die Veränderung von Emotionen oder das Verstärken von entspannten Emotionen lässt sich mit dem Markersignal zuverlässig umsetzen.
Lola und die doofe lockere Leine
Meine Hündin Lola fand Leine laufen richtig doof und es war fast aussichtslos das sie je mal an lockerer Leine entspannt neben mir her laufen würde. Was hatte ich alles für Techniken ausprobiert und bin schier verzweifelt daran.
Als ich mich dann mit dem Markersignal beschäftigte griff ich das Thema locker Leine mit Lola wieder auf. Sie war zu dem Zeitpunkt bereits 3 Jahre alt und zeigte Meideverhalten sobald sie angeleint wurde.
Ich benutze zu der Zeit das Markersignal für Tricktraining und es war bereits recht etabliert in unserer "Zusammenarbeit". Ich begann das Training in dem ich die Leine in die Hand nahm und sie diese entspannt anschaute und ich es markierte. Dann fingen wir ganz kleinschrittig mit anleinen-markieren, ein schritt gehen-markieren, zwei schritte gehen im -markieren usw. an bis wir es tatsächlich im Quartier über längere Strecke schafften. Für mich war es fast wie Magie! und für Lola ist es mittlerweile gaaanz selbstverständlich das wenn ich Leine sage, sie entspannt neben mir läuft.
Fazit:
Ob Verhaltensveränderung, im praktischen erarbeiten von Alltagsthemen, wie auch im Hundesport lässt sich
das Markersignal optimal einsetzen und verhilft dir zu einem schnellen Trainingserfolg.
Also markieren wir los.... nicht nur unsere Hunde :-))